Der Frühling fing mit Tandem an

Nein, alles im Umkreis von Köthen kennen sogar diejenigen noch nicht, die schon viele Male mit dem Tandem-Frühling die Saison eröffnet haben. Schon am Abend des Anreisetages ein Besuch bei den Kunstradfahrern in Märkisch Buchholz. Babett, die Trainerin, die selbst schon 40 Jahre der anspruchsvollen Sportart treu ist, zeigte uns die speziellen Räder und half einigen von uns dabei, selbst einmal mit einem solchen Sportgerät zu fahren – natürlich nicht stehend auf dem Lenker, wie es eine jugendliche Trainigsteilnehmerin vorführte. Die abendliche Rückfahrt per Tandem verlangte dann keine Kunstrad-Extras.

Schon wieder Märkisch-Buchholz – die kleinste Stadt Brandenburgs… Diesmal hörten wir in der Kirche vom Ortschronisten einen detailreichen Vortrag über die wechselvolle Geschichte des Ortes, der kurz vor Ende des 2. Weltkrieges in der Kesselschlacht von Halbe völlig zerstört worden ist. Ein Datum aus dem 18. Jh. habe ich mir ebenfalls gemerkt und bestaunt: Die Kirche, zuvor völlig abgebrannt, wurde innerhalb eines Jahres 1752/53 in heute noch zu bestaunender Stattlichkeit aufgebaut… Wie lange würde man heute brauchen?

Dann der Vortrag „Ein Jäger und sein Latein“ mit Wissenswertem über den Wald und über die Jagd, auch über den Wolf in Brandenburg, der uns allen willkommen sein sollte, denn Rotkäppchen frisst er wirklich nicht…

Die längste Etappe führte nach Königs Wusterhausen mit Besichtigung des Schlosses, das Kurprinz Friedrich Wilhelm als 10-jähriger zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Bei der Führung gab es auch manches Kleidungsstück zum Anfassen.

Der 3. Tag gehörte der Landwirtschaft; es ging zunächst um den Spargelanbau, um dessen Reinigung, Sortierung und schließlich um seinen Verzehr. Wie immer hat er in Dürrenhofe vorzüglich geschmeckt.
In Radensdorf (OT von Lübben) mischten wir uns unter eine Alpaka-Herde und wir 21 Teilnehmer waren in der Minderheit! Das war Entspannung und Erlebnis auf dem großen Gehöft von Familie Schneider.
Der Grillabend mit aus Thüringen „eingeflogenen“ Bratwürsten und anderem leckeren Grillgut läutete die kleine Abschlussfeier ein, bei der jeder ein kleines Erlebnis beim Tandem-Frühling auf meist humorvolle Weise darbrachte. Amüsiert wurde sich vor allem über die beiden Stürze, bei denen aber niemand zu Schaden kam. Beide Teams waren aus dem Stand umgekippt.

Dank sage ich allen, die geholfen haben, so dass die Tage vom 23. bis zum 27. April so erlebnisreich werden konnten, inklusive der Imbissversorgung durch Micha, den Fahrer des Begleitautos.

Thomas Nicolai

Verein zur Integration blinder und sehbehinderter Menschen in die Gesellschaft durch Organisation von Tandem-Freizeiten.
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