Neues

17. Mai

Tandem-Ausstellung in Wehlen

Noch bis Mitte Juni ist die Ausstellung „Wie Blinde per Tandem die Welt erleben“ in der Radfahrerkirche in Wehlen zu sehen.

17. Mai

Der Frühling fing mit Tandem an

Nein, alles im Umkreis von Köthen kennen sogar diejenigen noch nicht, die schon viele Male mit dem Tandem-Frühling die Saison eröffnet haben. Schon am Abend des Anreisetages ein Besuch bei den Kunstradfahrern in Märkisch Buchholz. Babett, die Trainerin, die selbst schon 40 Jahre der anspruchsvollen Sportart treu ist, zeigte uns die speziellen Räder und half einigen von uns dabei, selbst einmal mit einem solchen Sportgerät zu fahren – natürlich nicht stehend auf dem Lenker, wie es eine jugendliche Trainigsteilnehmerin vorführte. Die abendliche Rückfahrt per Tandem verlangte dann keine Kunstrad-Extras.

Schon wieder Märkisch-Buchholz – die kleinste Stadt Brandenburgs… Diesmal hörten wir in der Kirche vom Ortschronisten einen detailreichen Vortrag über die wechselvolle Geschichte des Ortes, der kurz vor Ende des 2. Weltkrieges in der Kesselschlacht von Halbe völlig zerstört worden ist. Ein Datum aus dem 18. Jh. habe ich mir ebenfalls gemerkt und bestaunt: Die Kirche, zuvor völlig abgebrannt, wurde innerhalb eines Jahres 1752/53 in heute noch zu bestaunender Stattlichkeit aufgebaut… Wie lange würde man heute brauchen?

Dann der Vortrag „Ein Jäger und sein Latein“ mit Wissenswertem über den Wald und über die Jagd, auch über den Wolf in Brandenburg, der uns allen willkommen sein sollte, denn Rotkäppchen frisst er wirklich nicht…

Die längste Etappe führte nach Königs Wusterhausen mit Besichtigung des Schlosses, das Kurprinz Friedrich Wilhelm als 10-jähriger zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Bei der Führung gab es auch manches Kleidungsstück zum Anfassen.

Der 3. Tag gehörte der Landwirtschaft; es ging zunächst um den Spargelanbau, um dessen Reinigung, Sortierung und schließlich um seinen Verzehr. Wie immer hat er in Dürrenhofe vorzüglich geschmeckt.
In Radensdorf (OT von Lübben) mischten wir uns unter eine Alpaka-Herde und wir 21 Teilnehmer waren in der Minderheit! Das war Entspannung und Erlebnis auf dem großen Gehöft von Familie Schneider.
Der Grillabend mit aus Thüringen „eingeflogenen“ Bratwürsten und anderem leckeren Grillgut läutete die kleine Abschlussfeier ein, bei der jeder ein kleines Erlebnis beim Tandem-Frühling auf meist humorvolle Weise darbrachte. Amüsiert wurde sich vor allem über die beiden Stürze, bei denen aber niemand zu Schaden kam. Beide Teams waren aus dem Stand umgekippt.

Dank sage ich allen, die geholfen haben, so dass die Tage vom 23. bis zum 27. April so erlebnisreich werden konnten, inklusive der Imbissversorgung durch Micha, den Fahrer des Begleitautos.

Thomas Nicolai

04. Nov.

Tandem-Schnuppern 2024

Ein letztes Mal lud unser Verein zum Tandem-Schnuppern ins AURA-Hotel „Ostseeperlen“ in Boltenhagen ein.

Zwanzig Teilnehmer aus 6 Bundesländern fanden sich am 26. September dort ein, um sich zum ersten Mal im Tandemfahren zu versuchen, um Fortschritte zu machen oder aber, um ein letztes Mal die Gastlichkeit des langjährigen Dachgebers unserer zahlreichen Tandem-Veranstaltungen zu genießen.

Nach strapaziöser Anreise für einige der Teilnehmer waren am Donnerstagabend doch noch alle in geselliger Runde versammelt. Am Freitagvormittag begann dann der Ernst des Lebens der Tandem-Frischlinge. Aufsteigen, Anfahren, Gleichgewicht halten, um die Kurven kommen, Anhalten und Absteigen musste geübt werden, bis eine erste kleine Ausfahrt gewagt werden konnte. Nachmittags ging es schon auf große Tour über rund 16 km, die, wenn auch mit einigen Mühen, letztlich doch erfolgreich absolviert wurde.

Bei einem Schnupper-Ausflug

Nach zwei weiteren Touren am Sonnabend, wie schon am Freitag bei freundlichem Fahrradwetter, ging es schon ans Tandemputzen und am Sonntag nach Hause.

Fazit: Alle haben sich beim Tandem-Schnuppern wohlgefühlt, ein Neulingspaar möchte auch in Zukunft Tandemfahren, ein anderes vielleicht, ein drittes auf gar keinen Fall mehr. So konnte jeder beim Schnuppern herausfinden, was für ihn das Beste ist. Zumindest beim Tandemfahren.

04. Nov.

Unsere Ausstellung in Berlin-Bohnsdorf

Tandem-Fahren gleich Lebensfreude und Inklusion – das wollen die rund 30 Bild- und Texttafeln dem interessierten und manchmal auch überraschten Betrachter vermitteln. Große Touren oder kleine Ausflüge, Internationale Begegnungen oder ganz persönliche Spazierfahrten – zum Tandem-Fahren gehört immer ein Team. Harmonie, Verständnis, Vertrauen und gegenseitige Hilfe – das sind alles Dinge, die zum Tandem-Fahren gehören und durch das Tandem-Fahren gefördert werden.

Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Tandem ein Stück Freiheit als Paradebeispiel für Inklusion.

Am 11. Oktober 2024 eröffnete der Vorsitzende des Vereins Tandem_Hilfen e.V. die Ausstellung „Wie Blinde die Welt erleben“ im KIEZKLUB Bohnsdorf. Seine einführenden Worte wurden begleitet von Liedern des Trios Kleeblatt, in denen auch das Tandem-Fahren besungen wurde. Anschließend war noch Zeit für Gespräche mit den Gästen der Vernissage.

Und bis Januar 2025 können sich Besucher des KIEZKLUBS auf das Anliegen der Ausstellung einlassen. (Im November gibt es eine Unterbrechung wegen Renovierungsarbeiten.)

Die Tafeln auf dem Foto zeigen Motive von der großen Tandem-Sternfahrt in Berlin 2012.
11. Sep.

Tandems mittendrin!

Bei zwei größeren Veranstaltungen war Tandem-Hilfen e.V. mit Informationsständen und Probefahrten dabei – beim inklusiven Sportfest des Blindenhilfswerkes Berlin am 30. Juni sowie beim Bohnsdorfer Sommerfest am 31. August 2024.

Tandem-Hilfen beim Sportfest des Blindenhilfswerkes Berlin am 30. Juni 2024
Sportfest des Blindenhilfswerkes Berlin

Unsere Aktivisten kamen mit etlichen Interessenten ins Gespräch, und bei Probefahrten konnte Tandem-Luft geschnuppert werden. Und wer weiß: Vielleicht gehört der eine oder andere Interessent bald zu unseren Mitgliedern oder ist als Tandem-Pilot unterwegs.

In Bohnsdorf hatte das Trio Kleeblatt mit „Liebesliedern für das Fahrrad“ zusätzlich für das Tandem-Fahren geworben.

30. Juli

20 Tandems beim Zwanzigsten

Bei der abschließenden „Rundfahrt für Inklusion und europäische Verständigung“ waren alle noch einmal ganz in Grün. Die T-Shirts mit dem aufgestickten Vereinslogo waren ein Symbol für eine große Gemeinschaft. Nach rund 350 Kilometern wurden die Tandems geputzt und für den Rücktransport nach Berlin vorbereitet.

In Köthen (Spreewald) waren vom 13. bis 21. Juli 44 Teilnehmer aus Lettland, Polen, Tschechien, aus der Ukraine und aus Deutschland dabei.

Ein Gruppenfoto der Teilnehmer des Tandem-Camps, alle in grünen T-Shirts.
Gruppenfoto

Die Touren waren von Ruppi und Charly Liedke bestens ausgekundschaftet. Ziele waren u.a. schöne Landschaften im Unterspreewald, der kleine Ort Philadelphia, das Kloster Zinna und Lübben. Per Boot wurden außerdem der Köthener See und ausgehende Kanäle erkundet. Auch eine Wanderung zum höchsten Berg der Region (Wella-Berg) war dabei.

Sprachliche Barrieren wurden irgendwie überwunden, maßgeblich durch Mithilfe des Deutschlehrers der polnischen Blindenschule in Laski. Alle wollen, dass die internationale Zusammenarbeit ausgebaut wird, dass ein Netzwerk entsteht, in dem sich alle rund um das Tandem-Fahren verständigen können.

Ehrungen bei der Jubiläumsveranstaltung des Vereins Tandem-Hilfen e.V.
Ehrungen bei der Jubiläumsveranstaltung

Tandem-Hilfen e.V. übergab an den Sportverein der Blinden und Sehbehinderten Lettlands drei gebrauchte Tandems. Schon Ende August werden sie beim lettischen Tandem-Camp, zu dem auch deutsche Teilnehmer eingeladen sind, zum Einsatz kommen.

Bei der Jubiläumsfeier unseres Vereins am 19.07. in Halbe waren weitere Mitglieder und Gäste dabei.
Für gute Stimmung sorgten das Duo UNNIVITHO mit Fahrradliedern und die Gruppe Gleis3eck, zu deren Musik vom ersten Ton an ausgelassen getanzt wurde. Für außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement wurden einige Vereinsmitglieder geehrt.

Der Dank geht an alle, die zum Gelingen des Tandem-Camps und der Jubiläumsfeier beigetragen haben.

13. Juli

Für Inklusion und europäisches Verstehen

Blinde und sehbehinderte Tandem-Fahrer aus fünf Ländern beim 20. Internationalen Tandem-Jugend-Camp

13. bis 21. Juli 2024, Köthen (Spreewald)

„Es geht nur gemeinsam“ – mit diesem Motto gehen 20 Tandem-Teams von Köthen (OT von Märkisch-Buchholz) aus täglich auf Tour, um die Region zu erkunden. Die Hälfte der Teilnehmer ist blind oder sehbehindert. Sie kommen aus Lettland, Polen, Tschechien, aus der Ukraine und aus Deutschland. Gemeinsam mit ihren sehenden „Piloten“ ist das Tandem für sie Sportgerät, Symbol und Mobilitätshilfe.

Möglich wird das Treffen durch Tandem-Hilfen e.V. „Wir pflegen seit 20 Jahren die Kontakte zu Tandem-Fahrern in osteuropäischen Ländern“, sagt der Vorsitzende des Vereins Dr. Thomas Nicolai. „Wir wollen Brücken bauen und die Teilhabe von Menschen mit Sehproblemen fördern.“

Das vielseitige Programm des Tandem-Camps sieht u. a. Touren nach Storkow, nach Lübben und zum Kloster Zinna vor. Den Abschluss bildet am 20. Juli eine Rundfahrt für Inklusion und europäisches Verstehen, zu der auch der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald eingeladen ist.

Wenn die lettischen Teilnehmer nach Hause fahren, sind in ihrem „Gepäck“ drei Tandems, die der Verein Tandem-Hilfen e.V. zur Förderung des Tandem-Sports für Blinde in Lettland übergeben wird.

21. Feb.

Hilfen für Tandems

Tandem-Hilfen ist nicht nur Radfahren! Im Frühjahr müssen alle Räder flott sein. Kleinreparaturen, Reifenwechsel, Ölwechsel und viel Pflege…

Unsere Tandems lieben es, wenn sich die „Chefmechaniker“ unseres Vereins um sie kümmern. Am 14. Februar waren wieder einmal Matthi und Peter in Aktion. Bereits im Dezember hatten sie sich – damals zusammen mit Manfred Riesel – einige Tandems vorgenommen.

Matthi, Peter und ein aufgebocktes Tandem.

Danke für eure Umsicht. Und dass Jürgen die Monteure wie kürzlich am Welt-Mettbrötchentag gut versorgte, soll nicht unerwähnt bleiben.

T.N.

31. Juli

Tandem-Hilfen präsentiert sich beim Fest für alle

Am 1. Juli 2023 wurde auf dem Gelände des Blindenhilfswerks der „Stadtteil der Sinne“ eröffnet, ein Parcours, der vermittelt, wie blinde und sehbehinderte Menschen sehen. Dies war Anlass für ein Fest für alle mit u. a. Kiezbasar, Blindenfußball und – dank Tandem-Hilfen – auch mit Gelegenheit zum Tandemfahren.

Vom 11 bis 16 Uhr war unser Verein mit einem Infostand, einem Tandem und drei Piloten auf dem Festgelände präsent. Die Gelegenheit, sich als Pilot oder Copilot zu versuchen, wurde vom interessierten Publikum ausgiebig genutzt. Am Ende des Nachmittags waren Katrin B. und Uwe G. nicht abgeneigt, sich uns als Piloten anzuschließen. Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, wurde für den 6. Juli ein Tandem-Ausflug mit interessierten Bewohnern der Wohnanlage des Hilfswerks verabredet und erfolgreich absolviert.

Und weil es soviel Spaß gemacht hat, ist geplant, einmal im Monat, wenn Wind und Wetter es erlauben, eine Ausfahrt zu unternehmen. Nächster Termin: 10.08.23.

(Danke an Jürgen Rakow, der diese Info verfasst hat und federführend als Organisator aktiv war und ist.)

29. Juli

Schnell schalten ohne Wörterbuch

Alles redet durcheinander. Am ersten Tag muss es wohl turbulent zugehen, wenn etwa 40 Personen aus 4 Ländern dabei sind, die Fahrräder (also genauer gesagt die Tandems) einzustellen und das richtige Rad für das jeweilige Team zu finden. Die Hälfte der Teilnehmer ist blind.

Und am 2. Tag – also nach der ersten Tour – sieht es nicht viel anders aus, denn gepasst hatte nicht alles… Was heißt denn gleich Schaltung auf Ukrainisch? Gestern wusste ich das noch, aber nun, wo es ernst wird…

Leider hatte das Tandem eines lettischen Teams Probleme, d.h. eigentlich war es nur die Kette, die nicht mitfahren wollte. Und da der nächstgelegene Fahrradladen einen Reparaturtermin in sechs Wochen anbot, musste das Tandem in die Garage. Ja, Schaltung auf Ukrainisch – nun standen wir wieder vor dem Problem, denn das Ersatztandem sah wieder ganz anders aus.

Solche Überraschungen sind bei den Internationalen Tandem-Jugend-Camps natürlich nichts Neues. Warum sollte es beim 19. Mal im Juni in Köln anders aussehen?

Irgendwie kam Oksana als Pilotin mit dem Ersatzrad nicht zurecht. Sie war aus Kiev per Bus und Bahn angereist und gemeinsam mit ihrem Co-Piloten Andrey, der schon ein Jahr in Nürnberg vorübergehendes Zuhause gefunden hat, zum Tandem-Camp gekommen. Entmutigen ließ sie sich nicht, obwohl sie kaum Tandem-Erfahrung hat. Doch täglich rund 60 bis 70 km mit einem Rad, mit dem man nicht klar kommt und die Schaltung bisschen kompliziert erscheint…

Oksana und Andrey

Die Rettung war Köln, genauer gesagt die Tatsache, dass Tandem-Hilfen e.V. in der dortigen Sehbehindertenschule ein Tandem für „Lernzwecke“ stationiert hat. Das musste nun einspringen… Und dabei spielte es keine Rolle, dass wir nicht wussten, was Schaltung auf Ukrainisch heißt, denn die war leicht zu handhaben und für das Team wie gemacht…

Oksana und Andrey waren happy und jetzt immer vorn mit dabei. Die 14 Gänge haben sie bei dem überschaubaren Gelände wohl nicht alle gebraucht. Aber Andrey war begeistert. Es hatte nämlich nicht an ihm gelegen, wenn das Anfahren nicht so recht klappen wollte. Nun gab es da keine Schwierigkeiten mehr.

Mit der Rohloff-Schaltung lässt sich eben auch ohne Wörterbuch schnell schalten.

Verein zur Integration blinder und sehbehinderter Menschen in die Gesellschaft durch Organisation von Tandem-Freizeiten.
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